Veröffentlicht in Grundlagen, Selbstreflexion, Wahrnehmung

Zusammenspiel der Sinne

Liebe LeserInnen,

„ich finde etwas sinnvoll“, „bei Sinnen sein“, „alle Sinne zusammen haben“, „von Sinnen sein“, „wer nicht hören will, muss fühlen“. Auch hier übertragen wir oft die Sinneswahrnehmung in eine andere Bedeutung hinein. Wie funktioniert das mit der Zusammenarbeit der Sinne eigentlich?

Blick auf… das Zusammenspiel als Schutzfunktion

In den vorherigen Beiträgen wurde schon deutlich, dass die Sinne eine Schutzfunktion haben. Sie schützen uns vor Gefahren, die unser Leben beeinträchtigen oder sogar bedrohen könnten. So bleibe ich zunächst einmal stehen, wenn ich ein Auto auf mich zukommen sehe; ich halte inne, wenn ein lauter Knall ertönt; ich spucke etwas aus, was für mich seltsam schmeckt; ich vermeide eine Bewegung, die schmerzhaft ist… Hier könnte man in die Evolutionsgeschichte sicherlich noch tiefer eintauchen.

Blick auf… ein konkretes Beispiel

Wir nehmen ein Nahrungsmittel in die Hand- z.B. ein Stück Orange. Die Augen nehmen die Farbe orange wahr und die Form des Stückes, sie entscheiden jetzt als erstes, ob die Orange gut schmeckt oder nicht. Der Sehsinn ist die wichtigste Instanz bei der Entscheidung, ob wir etwas essen möchten oder eben nicht. (Sind Lebensmittel gefärbt haben wir eine Abneigung dagegen und müssen uns meist zum Probieren überwinden). Der Geruch informiert uns darüber, ob die Orange unbedenklich gegessen werden kann. Der Tastsinn nimmt den Fruchtsaft und die Temperatur auf und bereitet den Mund schon einmal vor. Die Zungenspitze schmeckt die Süße und im hinteren Bereich werden beim Kauen die Moleküle der Orange mit dem Geruch verbunden. Diese Informationen werden im Gehirn verarbeitet und bilden eine Vorliebe – oder eine Abneigung. Sind mehrere Geschmacksrichtungen zu unterscheiden, dann bildet sich bei der Verarbeitung aller Informationen aus den Sinneszellen das Geschmackserlebnis aus- den Flavour.

Blick auf… unsere „Sinnesfabrik“

Den Sinnen kommt allerdings auch noch eine andere wichtige Aufgabe zu. Wir sind denkende Wesen und nutzen die Sinne als Werkzeuge um uns die Welt zu erschließen. Wenn ich einen Tisch gesehen habe und in meinem Gehirn abgespeichert wurde, dass dieser Gegenstand als Tisch bezeichnet wird, dann kann ich mir diesen auch ins Gedächtnis rufen, wenn ich nur ein Tischbein oder die Tischplatte erfühle. Vielleicht assoziiere ich sogar einen Tisch, wenn jemand mit der Hand auf denselben schlägt. Zumindest werde ich unterscheiden können, ob mein Gegenüber in seine Hände oder auf den Tisch schlägt, wenn ich dies nur höre. Die Sinne sind somit Werkzeuge, die Reize von außen aufnehmen und unser Gehirn hat die Aufgabe diese Reize abzuspeichern und ständig zu sortieren nach Bekanntem, nach Unbekannten, nach Bedrohlichem, nach Angenehmen…Unser Gehirn bewertet also ununterbrochen die Reize die dort ankommen.

Stellen wir uns nun einmal vor, unsere Sinneswahrnehmung wäre eine Fabrik: Es gibt verschiedenen Abteilungen, die für bestimmte Arbeitsbereiche zuständig sind (Augen, Nase, Mund, Ohren, Haut). Diese Abteilungen nehmen Arbeitsaufträge entgegen und verpacken diese in transportable Pakete. Alle Pakete werden zunächst zum Controller geleitet. Diese übergeordnete Stelle im Gehirn überprüft jedes Paket auf seinen Inhalt. Unbrauchbares landet im Müll, Wichtiges wird im Lager (dem Gedächtnis) abgelegt und zwar im besten Fall in einem Regal, welches gut und deutlich beschriftet wurde, damit der Paketinhalt bei Anfrage schnellstmöglich wieder gefunden werden kann. So weit- so praktikabel! Nun gibt es auf dieser Erde jede Menge Fabriken, die das gleiche Produkt herstellen und bearbeiten. Trotzdem unterscheiden sich die Arbeitsart und die Lieferketten, kurz der Arbeitsprozess enorm. Jede Fabrik ist individuell organisiert, hat eigene Betriebsstrukturen. Jeder Mitarbeiter arbeitet auf seine eigene Art und Weise- es gibt fleißige, engagierte Arbeiter, müde, faule und überforderte Mitarbeiter, es gibt Starke und eher Schwächere und sogar eingeschränkte Arbeiter. Auch die Controller beurteilen Pakete in den Fabriken ganz verschieden. Was der eine als Unwichtig vernichtet wird in einer anderen Fabrik bei einem anderen Controller im Lager untergebracht. Die Lager sind in der einen Fabrik gut sortiert, in einer anderen wirken sie eher unsortiert. Auf unsere Wahrnehmung übertragen: Jeder Mensch hat seine eigene Sinnesfabrik mit unterschiedlichen Mitarbeitern, einem Controller und einem individuellem Lager. Jeder von uns hat also SEINE EIGENE GANZ INDIVIDUELLE WAHRNEHMUNG und somit auch seine EIGENE ERLEBNISWELT. Es werden also beim gleichen Sinnesreiz unterschiedliche Prozesse in Gang gesetzt und verschiedene Regale im Gehirn bedient. Daraus ergeben sich nun mehrere Fragen.

Blick auf… die Fragen

Was bedeutet das für meinen Alltag?

„Es hört doch jeder nur, was er versteht.“ (Goethe)

Zunächst einmal ist es gut sich die eigene Erlebniswelt immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, damit ich nicht nur von meinem Erleben und von meinen Beurteilungen des Wahrgenommenen ausgehe. Aus dieser „Misere“ heraus hilft uns der Austausch mit Menschen. Es ist äußerst interessant und sinnvoll sich immer wieder die Zeit zu nehmen über Erlebtes und über die Wahrnehmungsempfindungen zu sprechen. Immer mit dem Wissen, dass alles, was ich empfinde und dementsprechend auch beurteile aus meiner eigenen Lebens- und Erfahrungsgeschichte heraus entstanden ist. Die Bereitschaft in die Haut meines Gegenübers zu schlüpfen, macht letztendlich den Umgang mit anderen leichter – es entwickelt sich Empathie.

Was bedeutet das für meine Lernangebote im Schulalltag? Im Grunde ermöglicht uns dieses Wissen einen enormen Spielraum. Wir können alle Werkzeuge benutzen, einzeln oder auch in Kombination. Voraussetzung scheinen uns hier eine gute Beobachtungsgabe und ein Ziel zu sein.

die Beobachtung: Wir können die Sinne zur Ansprache bei Lernangeboten nutzen- es gibt meist ein Sinnesorgan für das ein Schüler besonders empfänglich ist. Wir können Schüler aber auch durch Sinnesreize überfordern. Zu viel Sinnesreiz macht oftmals keinen Sinn! (Wenn zum Beispiel ein Sinn nicht richtig integriert ist oder eingeschränkt arbeitet.) Daher ist hier eine gute Beobachtung das „A und O“. – das Ziel: Im Lernprozess sollte man sich der Sinnesansprache immer wieder bewusst sein. Es ist ein Unterschied, ob ich die Sinneswahrnehmung als solche ansprechen möchte oder ob es sich um einen Lerninhalt wie z.B. das Zählen lernen handelt. Bei der konkreten Ansprache des Hörsinnes achten wir natürlich darauf, dass das Hören möglichst nicht durch andere Reize abgelenkt wird. Beim Zählen lernen kann es sehr förderlich sein dies mit Klatschen zu verbinden. Auch die Arbeitsmotivation kann ich durch eine zusätzliche Ansprache eines Sinns erhöhen. Es kann z.B. durchaus motivierend wirken eine Arbeit, die ich nicht gerne erledige- wie zum Beispiel ein Zimmer anstreichen mit Musik zu unterstützen.

Blick auf… mögliche Funktionsstörungen

  • Störung in der Reizaufnahme ( z.B. Funktion der Ohren ist beeinträchtigt, Funktion der Hautrezeptoren ist beeinträchtigt, es fehlt das Spüren wenn man eine Wunde oder Verletzung hat)
  • Störung in der Reizweiterleitung und -verarbeitung (z.B. Hörvermögen ist vorhanden, Reize werden nicht ausreichend ans Gehirn weitergeleitet, Gefahreneinschätzung ist dann meist eingeschränkt)
  • Störung in der Abspeicherung (z.B. Abspeicherung vom Wort „Tisch“ wird nicht zum Gegenstand zugeordnet)

Blick auf… das bevorzugte Sinnessystem

Mit einem einfachen Fragebogen kannst du herausfinden, welches Sinnessystem du bevorzugst. Entscheide dich bei den folgenden Fragen für die Antwort, die dir spontan als die „richtige“ erscheint, denke nicht zu lange darüber nach. Notiere dir die zutreffenden Buchstaben und zähle, wovon du am meisten hast. V = visuell, A = auditiv, K = kinästhetisch.

1. Wenn ich etwas Neues lernen möchte, unterstützen mich…
… Schaubilder auf Flipchart oder Pinnwand.V
… gute Erklärungen und die Möglichkeiten, nachfragen zu können.A
… viele Beispiele und praktische Übungen.K
2. Ein Vortrag ist für mich interessant(guter Inhalt vorausgesetzt), wenn…
… der Redner sein Thema so beschreibt, dass ich mir ein klares Bild machen kann.V
… der Redner interessant spricht, mit seiner Stimme und Lautstärke spielt.A
… mich der Redner oder sein Thema emotionale berührt.K
3. Ich kaufe neue Kleidungsstücke und suche sie danach aus, …
… dass sie in Farbe und Schnitt gut aussehen.V
… dass eine innere Stimme mir sagt: Das ist es!A
… dass der Stoff sich gut anfühlt.K
4. Wenn ich mich an ein schönes Ereignis erinnere, fällt mir zuerst ein…
… was ich gesehen habe.V
… was ich gehört habe.A
… was ich damals gefühlt habe.K
5. Wenn ich Streit mit einer wichtigen Person habe, macht mir am meisten zu schaffen, wenn der andere…
… keine Einsicht hat oder wenn ich mir nicht vorstellen kann, was der andere meint oder wenn mir das, was er meint, nicht logisch erscheint.V
… unfreundlich/ laut ist oder nichts mehr sagt oder mir nicht zuhört.A
… mich emotional verletzt oder ich mich ungerecht behandelt fühle oder ich keinen Kontakt zum anderen finde.K
6. Wenn ich Menschen von einer Sache überzeugen will, …
… beschreibe ich das Thema in schillernden Farben/ aus meiner Sichtweise.V
… diskutiere ich.A
… bin ich begeistert und versuche, bei anderen ein Feuer zu entzünden.K
7. Wenn ich verliebt bin,…
… dürfen alle sehen, wie ich strahle.V
… möchte ich mein Glück am liebsten in die Welt hinausrufen.A
… könnte ich die ganze Welt umarmen und an meinem Glück teilhaben lassen.K
Auswertung
Anzahl angekreuzte V 
Anzahl angekreuzte A 
Anzahl angekreuzte K 
aus: „NLP-Practitioner-Lehrbuch. Potenziale entfalten mit Neurolinguistischem Programmieren“ von Petra Dannemeyer & Ralf Dannemeyer

Blick auf… mich

  • Überrascht mich mein Ergebnis oder war ich mir schon vorher sicher über meinen Lieblingssinn?
  • Berücksichtige ich mein bevorzugtes Sinnessystem in Beruf, Privatleben und Hobbies?
  • Aktiviere ich meine Sinne regelmäßig?
  • Funktionieren alle meine Sinne gleich gut?
  • Gebe ich jedem Sinn in meinem Alltag Raum?
  • Achte ich darauf, welches die bevorzugten Sinnessysteme der Menschen um mich herum sind?

Sich auf die Spur seiner und der Sinne anderer zu begeben, bedeutet sich auf die Spur des subjektiven Erlebens zu begeben.

Euer Team

BlickKontakt

Veröffentlicht in Allgemein, Selbstreflexion

Ein kurzer BlickKontakt

Liebe LeserInnen,

Der Sommer geht zu Ende, der Herbst, der ist jetzt da.

Das Schuljahr voll im Gange, so anders als es vorher war.

Es gibt viele neue Regeln; wir lernen grad ganz viel.

Gemeinsam und mit Abstand- den Unterricht als Ziel.

Wir reden nun mit Maske, das liebste Accessoire,

desinfizieren das Gebäude, das noch nie soooo sauber war.

Im Schulalltag zu landen, das brauchte etwas Zeit,

doch sind wir in Gedanken zum BlickKontakt bereit.

Demnächst da geht es weiter mit Texten und noch mehr,

den Blog hier weiterführen, das wollen wir doch sehr!

Wir grüßen euch ihr Leser…Innen, zunächst mal im Gedicht.

Bleibt stets gesund und munter, kriegt nur Corona nicht!

Seid interessiert und achtsam; entdeckt, was euch gefällt!

’ne andere Perspektive verändert uns’re Welt.

Blick auf… mich

  • Wann und wie achte ich auf mich?
  • Was interessiert mich besonders? Was gefällt mir?
  • Wie stark beeinflussen die Corona-Gedanken meinen Alltag?
  • Wie gut kann ich auch mal die Perspektive wechseln?
  • Wobei habe ich Freude und Spaß?
Veröffentlicht in Entwicklung, Selbstreflexion

Feedbackkultur in der Teamarbeit – Chancen für uns selbst als Lernende

Liebe LeserInnen,

wir alle kommen ebenso wie unsere Schüler als Lernende zusammen. Wir alle entwickeln uns und in der Regel sind wir auch alle daran interessiert, das zu tun. Um sich und seine Kompetenzen (nicht nur im beruflichen Kontext) entwickeln zu können, ist ein Abgleich von Selbst- und Fremdbild wichtig.

Blick auf… ein Gedankenexperiment

Wer kennt es nicht, das Spiel „Topfschlagen“? Stellt euch bitte mal vor, ihr seid derjenige, der den Topf mit dem heißbegehrten Schokoriegel darunter suchen soll. Ihr bekommt die Augen verbunden, einen Schläger in die Hand, werdet ordentlich gedreht und fühlt noch, wie eine Hand auf eurer Schulter euch sanft zu Boden drückt. Es geht auf alle Viere. Tastend und klopfend wollt ihr nun den Topf finden.

Jetzt begleitet uns noch ein Stück weiter bei diesem Gedankenexperiment, bevor es den Schokoriegel gibt;-). Ihr seid auf allen Vieren und jetzt gibt es verschiedene Varianten:

Ihr kommt unten an und tastet euch vorsichtig vor.

Variante 1: Die Umherstehenden rufen laut „Buh!“ Ihr dreht euch langsam in eine andere Richtung. Das „Buh!“ bleibt. Ist es vielleicht ein bisschen leiser? Ihr dreht euch um eure Achse und tastet euch wieder langsam vor. Irgendwann ebbt das „Buh!“ ab. In diese Richtung krabbelt ihr langsam weiter, der Kochlöffel trifft endlich auf den Topf. Das Klopfen ist das einzige Geräusch, sonst ist es still. Ihr habt gemerkt: es gibt immer ein „Buh!“, wenn ihr in die falsche Richtung unterwegs seid.

Variante 2: Die Umherstehenden sind still. Ihr tastet euch umher, mal in die eine Richtung ein Stück, mal in die andere. Ihr dreht euch. Irgendwann gibt es leisen Applaus. Ihr bleibt dabei, euch in die Richtung weiter zu bewegen, der Applaus wird lauter. Der Kochlöffel trifft den Topf. Ihr habt gemerkt: es gibt immer Applaus, wenn ihr in die richtige Richtung unterwegs seid, es gibt aber bei 360 Grad nur 1 Grad „richtige Richtung“…

Variante 3: Ihr tastet euch ganz vorsichtig vor, als ihr auf allen Vieren gelandet seid. Die Umstehenden rufen laut „Buh!“ Ihr dreht euch langsam, das „Buh!“ wird leiser. Als ihr euch weiter dreht und tastet, hört ihr leise Applaus. Der Applaus wird mit jedem Schritt in die Richtung lauter. Der Kochlöffel trifft auf den Topf. Ihr habt gemerkt: es gab ein „Buh!“, wenn ihr falsch ward und Applaus, wenn ihr richtig ward.

Bei welcher Variante fühlt ihr euch am wohlsten? Welche Variante gibt euch die meiste Sicherheit? Wie findet ihr wohl am leichtesten euer Ziel?

Blick auf… das „Warum“ von Feedback

Wie wichtig Feedback für uns sein kann, wird aus diesem Gedankenexperiment gut ersichtlich. Es ist leicht nachvollziehbar, dass hier sowohl das Feedback zum richtigen als auch zum falschen Weg dem Suchenden nicht nur die meiste Sicherheit sondern vermutlich auch das größte Erfolgserlebnis beschert hat. Und das nicht nur, weil er die Schokolade schnell gefunden hat, sondern auch weil er sozial ständig verbunden mit den Umherstehenden war durch deren Rückmeldung. Das erzeugt ein Gefühl von Getragensein, Motivation und bringt einen schnellen Lerneffekt.

Blick auf… das „Wie“ von Feedback

Es gibt zwei unterschiedliche Wege, Feedback zu geben: den formalen Weg und den informellen Weg.

Der formale Weg: Das Team vereinbart einen Termin für ein Feedback-Gespräch. Das kann einmal pro Quartal, pro Halbjahr oder pro Jahr sein. Jeder Teilnehmer weiß vorher, dass er in dem Gespräch Feedback bekommen und geben wird.

Für die Feedback-Runden gelten folgende Regeln für den Feedback-Geber:

  • Bleib subjektiv – ihr kennt ja den Zauber von „Ich-Botschaften“.
  • Beschreibe sichtbares Verhalten und interpretiere nicht.
  • Beziehe dich auf konkrete Situationen und Verhaltensweisen.
  • Konzentriere dich auf Verhalten, das der Feedback-Nehmer auch ändern kann.
  • Bleib authentisch.
  • Feedback-Sandwich: sag etwas Positives, übe dann konstruktive Kritik aus, sag wieder etwas Positives

Für den Feedback-Nehmer gelten dabei diese Regeln:

  • Höre in Ruhe zu.
  • Kläre durch Rückfragen, wenn dir etwas unklar ist.
  • Verzichte auf Rechtfertigungen und Entschuldigungen.
  • Du hast die Freiheit, Anregungen anzunehmen oder abzulehnen.

Auch wenn alle Beteiligten insgesamt ein gutes Arbeitsklima haben und keine „Angst“ vor einer offiziellen Feedbackrunde, ist dennoch davon auszugehen, dass die meisten Menschen eine gewisse Anspannung angesichts einer formalen Feedback-Runde fühlen. Das ist weniger förderlich. Wird Feedback nicht als angenehm erlebt, kann es nicht sein ganzes Potential als Lernchance entfalten.

Der informelle Weg: In der aktuellen Literatur wird zunehmend empfohlen, Feedback vorzugsweise informell zu geben.

Feedback sollte demnach

  • hochfrequent, also so oft wie möglich,
  • unmittelbar, also so direkt wie möglich und
  • niederschwellig, also auch für „Selbstverständlichkeiten“ und banal Erscheinendes, gegeben werden.

Es hat sich gezeigt, dass Rückmeldung im Team auf diese Art und Weise dazu beiträgt, dass jeder genau weiß, woran er bei seinen Teammitgliedern ist. Jeder bekommt Rückmeldung für Verhalten, das die anderen schätzen (durch Komplimente, Dank ausdrücken, Gesten), aber jeder bekommt auch schnelle Rückmeldung in Form von konstruktiver Kritik (Fragen stellen, alternative Lösungswege aufzeigen, eigene Wünsche ausdrücken). Auch die kann und sollte wertschätzend vorgebracht werden. Die Feedback-Regeln aus dem formalen Setting können hierfür eine gute Kommunikationshilfe bieten. Das Thema Feedback sollte im Bewusstsein des Teams verankert sein. Hier zählt auch die „Vorbild-Wirkung“. Wenn also einer damit anfängt – vorzugsweise die Teamleitung -, kann es gut sein, dass Teamkollegen nachziehen. Natürlich muss das nicht „geheim“ passieren, sondern im Idealfall wird ganz offen kommuniziert, dass diese Form des Feedback-Gebens eine Teamangelegenheit ist. Das verändert und bestimmt das Arbeitsklima enorm. Die Chance auf persönliche und berufliche Entwicklung ist viel höher.

Es ist wichtig, dass offen Feedback in Form von positivem Feedback gegeben wird, aber auch kritische Punkte angesprochen werden. Dabei sollte nicht der Grundsatz gelten: „Nichts gesagt, ist genug gelobt!“ In der psychologischen Forschung hat sich gezeigt, dass positive Beziehungen aktiv gestaltet werden können, indem positive zu negativen Anmerkungen in einem Verhältnis von 3:1 stehen. Das bedeutet, auf drei Komplimente, anerkennende Äußerungen, das Ausdrücken von Dank, kann eine Kritik kommen. Natürlich führen wir im Alltag keine Strichlisten dazu, aber vielleicht entwickelt man über die Zeit ein Gefühl für die Relation von positivem und negativem Feedback. Die Forschungen haben allerdings gezeigt, dass Beziehungen nicht positiver beeinflusst werden, wenn wir das Verhältnis auf 5:1 erhöhen.

Es wird auch empfohlen, sich regelmäßig aktiv Feedback einzuholen von seinen Teammitgliedern und mit ganz konkreten Fragestellungen um Rückmeldung zu bitten. Auch das kann kultiviert werden, so dass niemand eine Frage oder Zweifel an eigenem Handeln lange mit sich herumschleppen muss, sondern immer eine Lernchance daraus macht.

Es wird deutlich, dass wir selbst etwas zu positiven Beziehungen beitragen können, indem wir unseren Fokus auf die Stärken und positiven Seiten unseres Gegenübers ausrichten. Das macht als allererstes etwas in unserem eigenen Denken und in der Wahrnehmung des Gegenübers. Es ist einfach etwas anderes, ob ich bei meinem Gegenüber ständig sofort die Schwächen sehe oder mich einmal ganz bewusst auf seine Stärken konzentriere – das kann richtig Spaß machen! Es macht sich dann in der Beziehung bemerkbar und letztendlich im Team.

Blick auf… eine alternative Methode: das FeedForward-Gespräch

Beim FeedForward handelt es sich um eine von Marshall Goldsmith entwickelte Methode, die als konstruktive Alternative zu einem formellen Feedback-Gespräch vorgeschlagen wird. Dabei soll der Blick nicht nach hinten gewandt werden, sondern nach vorne und die Lernchance aus Vergangenem wird noch detaillierter herausgearbeitet.

Wir haben die Methode für euch getestet:

Mit verteilten Rollen haben wir uns in FeedForward-Gespräche begeben. Es gab immer einen Fragesteller, einen Befragten bzw. FeedForward-Nehmer und einen Beobachter. In vier Schritten geht es dann durch das Gespräch:

  1. Wann hat dir deine Arbeit besonders viel Freude bereitet? Wann warst du besonders zufrieden und energetisiert?
  2. Erzähl uns die Geschichte von dem Moment, in dem du dich besonders gut gefühlt hast. Wie hast du dich gefühlt? Was hast du gedacht? Wenn dich jemand gesehen hätte, was hätte er wahrgenommen? (Hier geht es um das WiederERLEBEN des Moments und der Fragensteller sollte den Befragten durch konkrete Fragen nach Gefühlen und Sinneseindrücken in die Geschichte hineinführen!)
  3. Was waren die Rahmenbedingungen, die diesen Moment ermöglicht haben? Bei dir, in der Einrichtung, am Ort, im Timing?
  4. Gibt es etwas, das du künftig angehen kannst, das diesen Bedingungen entspricht und dir ermöglichen kann, ähnliche Momente zu erleben und deine beste Seite zu zeigen?

Diese konstruktive Methode haben wir wie folgt erlebt:

  • die Gespräche dauern ca. 30 Minuten, also ein überschaubarer Zeitrahmen,
  • die Ausrichtung auf positive Momente in der Arbeit haben wir als sehr angenehm erlebt,
  • man entwickelt selbst Ideen, Vorstellungen und Lösungen, was ein gutes Gefühl von Selbstwirksamkeit gibt,
  • in der Reflexion wird bewusst, dass wir auf Kleinigkeiten selbst Einfluss nehmen können, die dann aber schon eine große Veränderung bedeuten können,
  • wir hatten das Gefühl, nach dem Gespräch positiv gestimmt zu sein und wirklich etwas mitzunehmen.

Blick auf… Chancen von FeedForward

Wir können uns vorstellen, dass neben einer Feedbackkultur wie oben beschrieben (unmittelbar, hochfrequent und niederschwellig) FeedForward-Gespräche in regelmäßigen Abständen und auf freiwilliger Basis dazu führen können, dass wir selbst uns noch mehr über unsere Stärken klar werden und uns darauf in der Arbeit ausrichten. FeedForward-Gespräche sind in der 1:1-Situation ebenso denkbar wie im ganzen Team. Für die Einzelsituation ist jede Person als Fragesteller denkbar, die eine Einführung in die Methode bekommen hat und sie selbst einmal erprobt hat. Es muss niemand aus dem eigenen Team sein. Im Team ist ein solches Gespräch auch interessant, weil so jeder mitbekommt, wo „mein“ guter Moment lag und wieder liegen könnte. Das kann dazu führen, sich gegenseitig darin zu unterstützen, diesen Stärken-Moment im Alltag immer öfter zu etablieren.

Blick auf… dich

  • Gibst du deinen KollegInnen schnell Rückmeldung, wenn dir etwas gut gefällt in der Zusammenarbeit?
  • Sprichst du unmittelbar an, wenn etwas nicht gut gelaufen ist oder du Fragen hast?
  • Wie oft bedankst du dich bei deinen KollegInnen für gelungene Zusammenarbeit?
  • In welchen Situationen fühlst du dich besonders wohl auf der Arbeit? Was sind die Rahmenbedingungen? Wie und wo kannst du selbst dafür sorgen, dass du mehr davon bekommst?
  • Weißt du, wann sich deine KollegInnen wohl fühlen?

Insgesamt ist vorstellbar, dass wir durch eine gelebte Feedbackkultur dahin kommen, Fehler oder Probleme als Chancen zu sehen und sie dankbar annehmen können. FeedForward-Gespräche können uns näher mit unseren eigenen Stärken und Entwicklungsfeldern auf eine konstruktive Art und Weise in Kontakt bringen.

Ach so, vergesst jetzt bitte nicht, in Gedanken den Schokoriegel vom Topfschlagen auch noch auszupacken und zu genießen;-).

Euer Team BlickKontakt

Veröffentlicht in Selbstreflexion

Helfe jedem sein Bestes zu geben – Arbeit in interdisziplinären Teams

Liebe LeserInnen,

im Alltag sind wir es als Team BlickKontakt gewohnt, in interdisziplinären Teams zusammenzuarbeiten. Für diesen Blog tun wir im Grunde nichts anderes, aber wir müssen es in dieser für uns neuen Form der Zusammenarbeit noch einmal viel bewusster lernen. Das hat uns den Anlass dazu gegeben, uns auch mit dem Thema Teamarbeit – vor allem in interdisziplinären Teams – zu beschäftigen und Impulse aus Recherche und Erfahrung zu teilen. Beim Schreiben und gemeinsamen Besprechen des Beitrags haben wir gemerkt, dass das Thema „Teamarbeit“ uns so wichtig ist und so viele Unterbereiche hat, dass wir dazu weitere Beiträge verfassen wollen. Besonders die Themen „Feedback-Kultur“ und „Konfliktmanagement im Team“ erscheinen uns sehr wichtig.

Blick auf… die Arbeit auf einem Schiff

Wenn ich eine Segeltour machen möchte, brauche ich nicht 12 Kapitäne oder 12 Köche. Ich brauche Menschen, die die verschiedenen Aufgaben an Deck sehen, kennen und ausführen können. Ich brauche jemanden, der sich mit Navigation auskennt, ich brauche jemanden, der das Schiff steuert, ich brauche Matrosen, die sich um die Segel kümmern, ich brauche einen Koch, ich brauche helfende Hände in der Küche. Und ich brauche jemanden, der all das koordiniert und den Überblick behält. Keine Aufgabe ist überflüssig, keine ist wichtiger als die andere. Alle Aufgaben sind notwendig, damit das Schiff sicher von einem Hafen zum anderen kommt. Der Steuermann ist vielleicht ungeschickt und langsam beim Kartoffel schälen, der Koch kann mit Karte und Kompass wenig anfangen, aber das ist völlig in Ordnung! Es wäre sogar eher hinderlich, wenn ein Gerangel um die Aufgaben entstünde.

Genau das ist Ausgangsbasis in interdisziplinären Teams: wir alle können etwas anderes und geben unsere individuellen Fähigkeiten ins Team, um eine gemeinsame Aufgabe zu meistern.

Blick auf… die Arbeit in interdisziplinären Teams an einer (Förder-)Schule

Wir sind geprägt durch ein Schulsystem, das gerne in richtig und falsch, in schlechter und besser einteilt. Wir „ticken“ schnell so, dass wir Einstellungen und Handeln anderer ebenso einteilen und als richtig oder falsch bewerten. So sind wir geprägt. Gerne zeigen wir dann (zumindest gedanklich) auf den oder die „Anderen“, die es nicht so machen wie wir. Auch wir müssen uns in unserer eigenen Arbeit im Team (hier auf dem Blog und in der Schule) an die eigene Nase fassen, wenn wir merken, dass wir so sehr von unserer eigenen Ansicht über Erziehung, Förderung oder Bildung überzeugt sind, dass wir sie für die „richtige“ Ansicht halten und die unseres Teamkollegen eher als „falsch“ ansehen. Es ist ein Weg, der stetige Selbstreflexion erfordert, der einen zu der Haltung bringt „das“ UND „das auch„. Professor Ulrich Weinberg benennt das als den Weg, der vom „alten“ Brockhaus-Denken zum Netzwerkdenken führen muss.

In unseren Arbeitsbereich fließt so viel unserer eigenen Persönlichkeit, Prägung und Entwicklung ein und es gibt kein Handbuch in Form einer Gebrauchsanweisung, in dem steht, so ist die Arbeit an der Förderschule „richtig“. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses „richtig“ sehr subjektiv ist!

Blick auf… die Kennzeichen interdisziplinärer Arbeit und was das für die (Förder-)Schule bedeutet

Interdisziplinäre Arbeit ist gekennzeichnet durch ein gemeinsames Ziel, mit dem sich alle identifizieren können sollten. In unserer Arbeit geht es nicht um ein Produkt, das hergestellt wird und so ist die Frage nach einem Ziel manchmal etwas schwieriger. Das Leitbild unserer Schule ist etwas, womit wir uns alle identifizieren können. Ziele liegen dann weiterhin in der Arbeit mit den Schülern, in ihrer Erziehung, ihrer Förderung und Bildung. Durch Förderpläne werden individuelle Ziele für jeden Schüler festgelegt, die vom Team gemeinsam verfolgt und mit dem Schüler zusammen erarbeitet werden. Ziele können auch auf Team-Ebene liegen und dazu dienen, die Zusammenarbeit zu verbessern.

Interdisziplinäre Arbeit ist weiterhin gekennzeichnet durch wechselseitige Abhängigkeit. Das bedeutet, dass ich meine KollegInnen brauche, um die Arbeit machen zu können. Alleine würde ich den Tag in der Klasse und ein Schuljahr nicht bewältigen können. Dabei ist es natürlich ideal, die unterschiedlichen Stärken zu nutzen wie bei unserem Beispiel mit dem Schiff.

Bei interdisziplinärer Arbeit sollten neue Wege entstehen, die vorher so nicht gegangen worden sind. Wenn Menschen unterschiedlicher Profession zusammenkommen und Lösungen für Probleme suchen, hat vielleicht jeder Einzelne schon eine Lösung, die auf Erfahrung beruht. Kommen verschiedene Lösungen und Ideen zusammen und sind alle Teammitglieder offen, können daraus neue Ideen wachsen. Ganz oft ist das in unserer Arbeit so.

Blick auf… die Grundlagen

Wie kann interdisziplinäre Arbeit mit all ihren Herausforderungen funktionieren? Erfolgreiche Zusammenarbeit baut sich auf folgenden Kriterien auf: Vertrauen, Konfliktbereitschaft, Commitment, eine gemeinsame Sprache und Verantwortung.

Grundlegend ist das Vertrauen im Team. Das ist nicht unbedingt „naturgegeben“, sondern es kann bewusst geformt werden durch…

  • … einen Fokus auf Stärken jedes Einzelnen.
  • … den gemeinsamen Umgang mit „Fehlern“. Werden diese als Chance zu wachsen und sich zu entwickeln gesehen, dann kann man sie dankbar annehmen und gemeinsam daraus lernen.
  • … die selbstverständliche Annahme, dass jeder grundsätzlich das Beste für die Schüler und das Team möchte. Niemandem werden „schlechte Absichten“ unterstellt!
  • … eine gelebte Feedbackkultur.
  • … das Teilen von Wissen und Informationen.
  • … angemessene Raumatmosphäre und Zeit.

Grundlegend ist auch, dass jeder im Team über eine gewisse Konfliktbereitschaft verfügt. Das klingt zunächst etwas paradox, gehört aber zu einer konstruktiven Zusammenarbeit unbedingt dazu. Es ist wenig hilfreich für das Team, wenn ein Teammitglied zum Beispiel ständig etwas „schluckt“ oder oberflächlich „gute Laune“ verbreitet aus Angst vor einem Konflikt. Probleme werden dadurch nur größer, eine Zusammenarbeit ist gehemmt. Eine gute Feedbackkultur kann auch eher konfliktscheueren KollegInnen helfen, in einem vertrauten Rahmen Probleme in der Zusammenarbeit anzusprechen.

Unterschiedliche Positionen deutlich im Team auszusprechen, kann dazu beitragen, dass ein besseres Commitment entsteht. Das bedeutet, alle Teammitglieder stehen hinter gemeinsam getroffenen Entscheidungen und können sich mit dem gemeinsamen Weg identifizieren. Bis man den gefunden hat, kann es aber einiger konstruktiver Auseinandersetzungen bedürfen.

Manchmal merkt man durch die Auseinandersetzung auch erst, dass man nicht eine gemeinsame Sprache spricht. Es liegt eine große Chance darin zu bemerken, dass wir mit den gleichen Worten Verschiedenes verbinden und somit auch Verschiedenes zum Ausdruck bringen möchten. Oft führt allein diese sprachliche Barriere zu Missverständnissen, die ich ausräumen kann, wenn ich mir dessen bewusst bin. Eine gemeinsame Sprache zu finden und Begrifflichkeiten zu klären, ist auch gerade bei Interdisziplinarität unabdinglich.

Dann bleibt noch die Verantwortung für die Teamaufgaben als Grundlage zu nennen. Es ist eine Arbeitshilfe, wenn Aufgaben aufgelistet werden, z.B. in Form von To-Do-Listen und ganz klar festgelegt wird, wer was wann macht. Das schriftlich zu fixieren, hilft dem Team, sich zu erinnern und sich gegenseitig auch in die Verantwortung zu nehmen. Nicht erledigte Aufgaben können Teil eines Feedbackgespräches sein: Warum hat das nicht geklappt? War die Aufgabe nicht relevant? War sie zeitlich schlecht eingeplant? War derjenige, der sie übernommen hat, nicht derjenige, der sie am sinnvollsten übernehmen sollte? Wie kann das Team sich gegenseitig unterstützen, Aufgaben zu realisieren? Achtung: sich gegenseitig in die Verantwortung zu nehmen, bedeutet nicht die Suche nach einem Sündenbock, sondern die Suche nach Lösungen!

Blick auf… erfolgreiche Zusammenarbeit

Synergie (…) bezeichnet das Zusammenwirken von Lebewesen (…) im Sinne von „sich gegenseitig fördern“ bzw. einen daraus resultierenden gemeinsamen Nutzen.“ (Wikipedia)

Wir sind fest davon überzeugt, dass ein Team am besten arbeitet, wenn jeder seine Stärken nutzen kann und sich die Teammitglieder gegenseitig darin unterstützen, ihr jeweils Bestes zu geben. Wenn ich dazu in der Lage bin, …

  • … jedem andere Fähigkeiten zuzubilligen,
  • … die Stärken der anderen Teammitglieder zu sehen und meine Stärken ins Team einzubringen,
  • … das Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass das Team als Einheit nur mit den Fähigkeiten eines jeden weiterkommen kann,
  • … mein Ego und auch Status hinter gemeinschaftliche Ziele und Ideen zu stellen,
  • … Rollen und Aufgaben im Team klar zu benennen und zu verteilen,
  • … Verantwortung für übernommene Aufgaben zu übernehmen (und das kann auch bedeuten, um Hilfe zu bitten!),
  • … andere Meinungen ernst zu nehmen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen,
  • … mich flexibel auf neue Wege einzulassen,
  • … meinen KollegInnen Respekt entgegenzubringen, auch wenn sie anders „ticken“,
  • … gemeinsame Arbeit zu reflektieren,

dann kann interdisziplinäre Teamarbeit gelingen.

Für unsere Schulform bedeutet gelingende Zusammenarbeit, dass die Schüler Kooperation am Vorbild erleben. Gute Teamarbeit gibt eine gute Lernatmosphäre. Gute Zusammenarbeit bedeutet der Blick auf den Schüler ist facettenreich, so dass er bestmöglich gefördert werden kann. Die unterschiedlichen Blickwinkel und Perspektiven, die wir auf Schüler haben, sind eine große Chance für sie, dass ein Weg dabei ist, der sie weiterbringt.

Blick auf… dich und dein Team

  • Herrscht in deinem Team ein vertrauensvolles Miteinander? Was tut ihr dafür?
  • Reflektierst du dich und dein Verhalten im Team?
  • Habt ihr und nehmt ihr euch genug Zeit für Absprachen und Reflexionen?
  • Wie flexibel bist du, wenn es um Vorschläge, neue Wege und neue Ideen geht?
  • Bist du dir sicher, dass ihr in deinem Team alle die „gleiche Sprache“ sprecht?
  • Kannst du spontan mindestens eine Stärke jeder deiner TeamkollegInnen nennen?
  • Habt ihr Aufgaben klar verteilt? Bittet ihr euch gegenseitig um Hilfe?
  • Schau dir noch einmal die Definition von „Synergie“ an: trifft das auf dein Team zu?

Blick auf… das Fazit

Zum Abschluss möchten wir euch eine Anleitung, eigentlich für die Gruppenarbeit von Schülern an einer weiterführenden Schule in Großbritannien gedacht, nicht vorenthalten:

  1. Teile deine Ideen.
  2. Höre zu ohne zu unterbrechen.
  3. Mache eigene Vorschläge ohne zu kritisieren.
  4. Nimm Fehler als Chance zu lernen.
  5. Erledige deine Aufgaben.
  6. Helfe jedem sein Bestes zu geben.

Nächste Woche wird es einen Beitrag zur Feedback-Kultur geben, in dem wir uns auf folgende Fragen beziehen: Wozu Feedback? Wie gebe ich Feedback? Wie gehe ich mit erhaltenem Feedback um? Wie erschaffen wir als Team eine Feedback-Kultur? Und was ist ein „FeedForward“ – das haben wir für euch getestet!

Euer Team BlickKontakt